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Kleiner Nachtrag

Zweiterster erster Schultag

Heute, am 17.10.2016 begann auch in Togo die Schule. Die Sommerferien für mich waren dieses Jahr sehr lang. Mein letzter Schultag in Deutschland war der 13.05, also hatte ich nach 5 Monaten das erste Mal wieder den schönen Schulalltag.

Anders als in Deutschland beginnt hier mein Schultag um 06:30. Für mich als bekannter Langschläfer kein leichtes Spiel, aber da das Leben hier generell sehr früh beginnt und alle Menschen schon auf den Straßen unterwegs sind, so war es für mich auch nicht schwer. Mit großer Vorfreude und vielen anderen Schulkindern lief ich also zur großen Straße und machte mich mit einem Moto auf den Weg zur Schule. Schon als ich hineinging war der ganze Pausenhof gefüllt mit lauter fröhlichen Kindern in schönen geschneiderten Klamotten. Jede Schule hier hat bestimmte Farben für ihre Uniformen, das Modell und die Form kann sich jedoch jedes Kind selbst aussuchen. Wichtig ist jedoch, dass die Mädchen Kleider tragen, auch ich darf nur Kleider tragen und die Jungen Hosen. Die Uniformfarben der Schüler meiner Schule sind rot-weiß-kariert. Schon gleich hießen mich viele Kinder mit „Bonjour Tata Lea“ willkommen und auch viele Eltern stellten sich mir vor. Nachdem die letzten Anmeldungen von den Eltern getätigt wurden, sammelten sich alle Kinder im Pausenhof und reihten sich nacheinander in den jeweiligen Klassen auf. Meine Schule hat sechs Grundschulklassen und eine Vorschulklasse. In jeder Klasse sind um die 30 Kinder. Die Kinder marschierten zusammen, sangen die togoische Hymne, ein Willkommenslied und beteten gemeinsam. Nach diesem morgendlichen Ablauf liefen die Kinder geordnet in ihre Klassen. Ich darf in meiner ersten Zeit mit den Kleinen arbeiten, der Vorschule oder auch dem Kindergarten. Es handelt sich hier um 22 Kinder, darunter 10 Jungen und 12 Mädchen im Alter von 3-5 Jahre Jahren. Anders als in Deutschland werden die Kinder hier schon unterrichtet. Wie genau dieser Unterricht abläuft und funktionieren soll, da lass ich mich noch überraschen… – heute zumindest lief alles eher chaotisch ab (wie auch in deutschen Schulen nach den großen Sommerferien).

Der Unterricht beginnt um 07.30 Uhr und die erste große Pause erfolgt von 09.00 Uhr – 09.30 Uhr, in dieser Pause gibt es Essen für die Kinder. Heute morgen gab es Spaghetti und Reis zur Auswahl. In dieser Pause rennen alle Kinder im Schulhof herum und die größeren Kinder dürfen sogar das Schulgelände verlassen. Die Schwierigkeit nach dieser Pause war für mich, die richtigen Kinder wieder einzusammeln. Versehentlich hatte ich auch einen Schüler einer anderen Klasse mitgenommen. Huch. Um 12.00 Uhr endet der Unterricht und nach der großen Mittagspause, welche ich Zuhause verbrachte, gibt es Nachmittagsunterricht von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr. Bis alle Kinder abgeholt wurden, dauerte es heute bis 17.30 Uhr.

Ich bin froh mit den kleinen Kindern arbeiten zu dürfen, nur ist dies auch sehr anstrengend. Nicht nur sprachlich können wir uns sehr schlecht miteinander auseinandersetzen, da die Kinder hier in Lomé Ewe von ihren Eltern beigebracht bekommen und nicht Französisch und selbst wenn es anders wäre, ist Französisch doch eine sehr viel größere Hausnummer als Englisch, sondern auch mit der Zielsetzung. Die Schwierigkeit heute und auch die Schwierigkeit meiner Meinung nach für die Zukunft ist es, 3-5 Jährige ruhig in einer Schulbank halten zu können. Abgesehen von der Aufgabe mit den Kindern auf die Toilette zugehen, durfte ich für Ruhe im Klassenzimmer sorgen. Dafür, dass die Kinder auf ihrem Stuhl sitzenbleiben und nicht umfallen oder sich umsetzen, sich nicht gegenseitig mit den kleinen Tafeln schlagen, sich generell nicht zu sehr gegenseitig zu ärgern, nicht einzuschlafen, nicht zu viel, bestenfalls keine Kreide zu essen und nicht einfach wegzurennen. Ein weiteres großes Problem war natürlich das allbekannte Mama-weh und die Unverständnis, jetzt auf einmal in einer Schule sitzen zu müssen.

Rührend kümmerten sich die älteren Geschwister um ihre Kleinen und auch andere ältere Schüler schauten oft vorbei und trösteten. Schnell gewann auch ich das Vertrauen und konnte sie ein wenig ablenken und für sie Dasein.

– Ich bin gespannt auf die kommenden Wochen und Monate und freue mich schon sehr, morgen meine kleinen Schüler und Schülerinnen wiederzusehen, vielleicht ist das große Mama- weh dann ja auch schon ein Stück besser und wir können langsam mit dem Alphabet anfangen.

Super müde falle ich nun ins Bett und sende euch Gute Nacht Grüße aus Togo!

 

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Der Vorschulenunterricht findet in der Kirche statt (dies ist zum Glück der kälteste Ort)

Ich lebe!

Ich melde mich zum ersten Mal aus Togo:

Seit nun 11 Tagen lebe ich in Lomé und ich habe schon ganz schön viel erlebt. Gerade befinde ich mich auf unserem Balkon und es ist Freitag, der 23. September und die Mittagshitze bricht an. Ich entschuldige mich vielmals, dass ich mich erst so spät zum ersten Mal melde, jedoch wollte ich erst einmal das Leben hier ein wenig auf mich einprasseln lassen.

Ich bin gut angekommen, es hat alles einwandfrei geklappt und nun wohne ich mit sechs weiteren Freiwilligen zusammen. Insgesamt sind wir 16 Weltwärts- Freiwillige in Togo, davon sind 14 in Lomé, der Hauptstadt und zwei in Atakpamé. Alle kommen aus verschiedenen Regionen Deutschlands und arbeiten in interessanten Projekten hier vor Ort.

Die erste Woche verging wie im Flug. Wir hatten viel zu erledigen, wurden oft eingeladen und uns wurde viel gezeigt. Neben Ausflügen durch die Stadt Lomé, waren wir in Aného, Togoville, auf dem Grande Marché und am Coco- Beach. Ich bin ab Paris am 12.09 mit drei weiteren Mädels geflogen und wir waren die letzte Gruppe, die in Togo angekommen ist, sodass wir schon super Anschluss hatten und von den anderen Freiwilligen, unserem Koordinator und ein paar bekannten Jungs der Partnerorganisation ASEVEC vom Flughafen abgeholt wurden und ich mich direkt wohl gefühlt habe.

Ich fühle mich so wohl hier und ich habe endlich mein langersehntes Lebensgefühl wieder, welches mich damals in Ghana so in seinen Bann gezogen hatte. Nun sitze ich hier auf dem Balkon und könnte stundenlang das Treiben auf der Straße beobachten oder mich stundenlang auf ein Mototaxi, das sind Motorräder, welche als Taxi fungieren, setzen und durch die Straßen fahren. Ich weiß gar nicht so Recht, bei welchen Eindrücken und Erlebnissen ich anfangen soll zu berichten. Das sind Gefühle und Gedanken, die man gar nicht so gut beschreiben kann, wenn man sie noch nicht selbst erlebt hat und doch  möchte ich Euch diese gern im Laufe der Zeit auf meinem Blog vermitteln.

Seit Montag hat meine Arbeit in meinem Projekt begonnen. Leider fängt die Schule in Togo erst am 17. Oktober an und ich muss mich noch gedulden, bis ich die Kinder kennenlernen darf. Zurzeit ist meine Aufgabe meinem Direktor unter die Arme zugreifen und mit ihm die Schulmaterialien zu sichten und zu sortieren. Ich bin schon gespannt, wie es laufen wird, wenn die Sommerferien enden und ich meine eigene Klasse übernehmen werde. Ich hoffe, dass ich bis dahin noch ein bisschen besser Französisch spreche und sich auch mein Ewe verbessert. Ewe wird hier im Alltag gesprochen und die Kinder lernen zuerst Ewe, bevor sie in der Schule dann Französisch lernen.

Meine aktuellen Ewe- Kenntnisse beschränken sich noch hierauf:

  • Woezon – Herzlich Willkommen
    Akbekk – Danke
    Yovo – Weißer
    1 – deka
    2 – eve
    3 – eto
    4- ene
    5 – ato
    6 – ade
    7 – adre
    8 – enyi
    9 – asieke
    10 – ewo
    .. Falls Jemand von Euch Lust hat, mitzulernen 🙂

 

Macht es gut, ich melde mich die Tage wieder und lass ein paar Bilder für mich weitersprechen! Nur die liebsten und besten Grüße sende ich aus Togo!

 

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Die Aussicht von unserem Dach

 

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Die Regenzeit in Togo geht von Mitte September bis November und beginnt hier langsam –  Die Straßen sind nach den großen Regenschauern überschwemmt

 

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Mototaxifahrern machen diese Straßen jedoch nichts aus! Es gibt ja Gummistiefel, Regenjacken und Regenhosen. Notfalls einfach die Beine hoch

 

 

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Ausflug nach Togoville

 

 

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Nach dem Dorf Togoville wurde das Land Togo benannt

 

 

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Traumstrand Coco- Beach im Westen Togos
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Hier kann man es sich stundenlang gutgehen lassen

Wer bin ich?

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Hallo Ihr lieben Leser und Verfolger meines Blogs,

erst einmal möchte ich mich sehr gerne vorstellen.
Mein Name ist Lea Meißner, ich bin 18 Jahre alt und habe dieses Jahr mein Abitur gemacht. Zu Beginn der Oberstufe kamen die Überlegungen, was ich später einmal gerne tun möchte und welcher Weg meiner sein wird, wenn ich mit der Schule fertig bin. Schnell wurde mir klar, dass ich nicht direkt eine Ausbildung oder ein Studium anfangen möchte, sondern erst einmal mein Fernweh stillen muss, mich erst einmal selbst richtig kennenlernen möchte, um sagen zu können, was ich später werden möchte und vor allem wer. Ich habe Lust auf etwas Neues, raus aus dem bekannten Umfeld, an einen Ort zu gehen, an dem ich niemanden kenne, mich niemand kennt, an dem ich kein Nutella zum Frühstück essen,  nicht mal eben Mamas Auto klauen und zu einer Freundin fahren kann; an einen Ort, bei dem ich auf mich selbst gestellt bin und eigene Entscheidungen treffen muss, bei denen ich mit Sicherheit nicht alles richtig machen werde..                             doch genau das ist es, was mich so sehr reizt!

Ab dem 12.09.2016 werde ich für ein Jahr in Togo leben. Togo ist ein Staat in Westafrika und grenzt an die Länder Ghana, Benin und Burkina Faso. Mein Wohnort ist die Stadt Lomé, die mit ihren 837.400 Einwohnern, die Hauptstadt Togos ist.

Mein Arbeitsplatz ist die École Baptiste Roi Salomon, welche eine kirchlich orientierte Grundschule und Vorschule ist. Zur Zeit besuchen ca. 200 Jungen und Mädchen im Alter von 3- 15 Jahren die Schule.

Ich freue mich sehr auf meine Aufgaben dort und meine 40 Stunden/Woche! Ich werde versuchen, so gut ich kann die Schule bei allgemeinen schulischen Aktivitäten zu unterstützen, bei der Vorbereitung von Lehrmaterialien zu helfen, bei Übungen, beim Förderunterricht sowie in der Hausaufgabenhilfe zu assistieren. Eigenständig werde ich  die Fächer Mathematik, Französisch und Sport unterrichten, bei Renovierungsarbeiten und der Gestaltung von Freizeitaktivitäten helfen und bin offen und hilfsbereit für jegliche Aufgaben, die anstehen werden.

Bis in 56 Tagen, Togo! Ich freue mich auf dich!

 

 

Spenden

Die genaue Bezeichnung für meine Arbeit in Togo nennt sich „Entwicklungspolitischer Freiwilligendient“ und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unter dem Namen „weltwärts“ gefördert. Allerdings beträgt die Förderung maximal 75% der Gesamtkosten, weshalb ich auf einen Förderkreis angewiesen bin, der mich finanziell unterstützt, um die restlichen 25% (Anträge, Abrechnungen, Taschengeld, Kosten im Gastland inklusive Partnerorganisationen, Internationale Reisekosten, Pädagoische Begleitseminare, Versicherung, Beratung und Betreuung, Vereinskosten, Infrastruktur) zu decken.

Es besteht die Möglichkeit, mich mit einer einmaligen Spende zu unterstützen oder mit einer monatlichen Spendenzahlung, allerdings bittet die Organisation darum, monatliche Beträge von unter 20 EUR einmalig zu überweisen, um die Buchhaltung zu entlasten. Wenn Ihr monatlich einen Betrag überweisen wollt, so gebt bitte auch gleich an, ob Ihr per Dauerauftrag oder per Einzugsermächtigung zahlen möchtet.

Die Kontodaten sind wiefolgt:

Spendenkonto:
VIA e.V., Sparkasse Lüneburg
IBAN: DE 7924050110006508 8783
BIC: NOLADE21LBG
Verwendungszweck: Spende, [Ihr Name]

Selbstverständlich erhält jeder Spender eine Spendenquittung, die es ihm ermöglicht, die Spenden steuerlich abzusetzen. Die Spendenquittung gibt es jeweils am Ende des Kalenderjahres.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!